Ein Kommissar-Kolm-Kürzestkrimi
(Nämlich ein Drabble von genau 100 Wörtern)
Ein Motorradhelm lag auf der verdächtig menschenleeren Straße. Etwas weiter entfernt entdeckte Kolm eine Kokosnuss. Sie musste den Jungen getroffen und ihm den nicht festgeschnallten Helm vom Kopf geschlagen haben. Woraufhin er vermutlich die Kontrolle über seinen Roller verloren hatte und in einer höheren als der zulässigen Geschwindigkeit auf den am Straßenrand geparkten Lastwagen geprallt war.
Der Roller lag halb unter dem Lkw. Den Jungen hatte ein Krankenwagen abgeholt.
„Er hat die Nachbarschaft mit seinem Lärm terrorisiert?“ Kommissar Kolm betrachtete seine Mitarbeiter nachdenklich. „Und jetzt ist er tot?“
Er zuckte die Schultern. „Es spricht wohl nichts gegen einen Unfall. Oder?“
Bei Twitter habe ich erzählt, wie diese Geschichte entstanden ist:
Kreativität—so gut für die seelische Gesundheit 🙂 Während ich auf dem Balkon einen Schreibratgeber lese, nervt ein Junge, der auf seinem kleinen, aber unglaublich lauten Motorroller unten auf der Straße auf und ab fährt. Das Ergebnis? Ein Krimi-Drabble von genau 100 Wörtern 😀
Ergänzung: Ich war in dem betreffenden Moment gerade dabei, in dem Buch “Telling Tales: How to write sensational short stories” von Lynne Barrett-Lee die Passage über Drabble zu lesen 🙂
PS: “Der unverhoffte Tod des jungen Rollerfahrers” ist ja nur eine Fingerübung, mit der ich eine Geschichte in genau 100 Wörtern erzählen wollte.
Einen “richtigen” Kommissar-Kolm-Kurzkrimi könnt ihr hier lesen: Das Geheimnis des toten Fischhändlers.
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